Wandrers Nachtlied (Über allen Gipfeln ist Ruh)

D 768 Opus 96 - 3

Johann Wolfgang von Goethe 1749 - 1832

Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Holger Berndsen - Klavier

Aufnahme: Montag, 07. September 2015 | München

Liedtext

Über allen Gipfeln
Ist Ruh',
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Die [Vögelein{Schubert: "Vöglein"}] schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.

Johann Wolfgang von Goethe
Ölgemälde 1834 von Johann Josef Schmeller
Wikimedia.org - Public domain

Zum Text

Über allen Gipfeln ist Ruh wurde von Goethe wahrscheinlich am Abend des 6. September 1780 mit Bleistift an die Holzwand der Jagdaufseherhütte auf dem Kickelhahn bei Ilmenau geschrieben.

Dieses Gedicht gehört zu Goethes berühmtesten Gedichten und ist untrennbar mit dem auf gleicher Seite veröffentlichten Gedicht Wandrers Nachtlied verbunden. Man geht davon aus, dass es sich um ein autobiografisches Gedicht handelt und Goethe sich selbst mit dem Wandrer meinte. 1.1

Zur Musik

Komponiert: September 1822
Veröffentlichung (angezeigt): 23. Juni 1827
Originaltonart:  B - Dur
Liedform: durchkomponiert
Aufnahmetonart:  As - Dur
Schuberts Wohnort 1822

Das Verhältnis zwischen Schubert und Goethe war ambivalent. Während Schubert den 48 Jahre älteren Meister verehrte, hat Letzterer ihn kaum beachtet. Obwohl Goethe einige seiner vertonten Gedichte durch eine Sendung Joseph von Spauns erhielt, gelang es Schubert nicht, mit seinen Kompositionen bis zu Goethe durchzudringen. Zu fremd waren den Ohren des alten Meisters der Klassik die neuen Klänge. 2.1
1830, zwei Jahre nach Schuberts Tod, soll Goethe den Erlkönig, gesungen von Wilhelmine Schröder-Devrient gehört haben. Ob ihm tatsächlich die Komposition, oder das junge Mädchen gefallen hat, bleibt dahingestellt. 2.2

Schubert vertonte 62 Texte von Goethe, manche sogar mehrmals. Am Ende liegen uns heute fast 80 Kompositionen vor. Viele davon sind Lieder. Einige für mehrere Stimmen und Instrumente.

Schubert war 25 Jahre alt, als er dieses Lied schrieb.

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Ort des Manuskripts: National Széchényi Library

Die Veröffentlichung besorgte 1827 Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode in Wien als Opus 96 - 3

Die Erstveröffentlichung geschah am 23.06.1827 gemeinsam mit Trost im Liede D 546 als Beilage in der Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode. Ein Digitalisat dieser Zeitung findet man in der Österreichischen Nationalbibliothek. Das Digitalisat der Liedblattseite findet man auf den Seiten der Harvard Library, oder ebenfalls auf den Seiten der Österreichischen Nationalbibliothek4.1

Den Erstdruck als op. 96 besorgte das Lithografische Institut Wien unter Franz v. Schober.  4.2

Ein weiteres Mal wurde es veröffentlicht als op. 101,4 in:   H. A. Probst, Leipzig, angezeigt 12.12.1828 4.3

Zur Veröffentlichung

Deckblatt Opus 96 4.1
Deckblatt Wiener Zeitung 23. Juni 1827 4.2

Noten

Alte Gesamtausgabe, Serie  XX, Bd. 07 № 420
Neue Schubert-Ausgabe  IV, Bd. 05
Friedlaender Edition  Bd. 1 » 229
Bärenreiter Urtext Edition  Bd. 3 » 197

Originalversion des Liedes PDF Thumbnail Erstdruck PDF Thumbnail
Zurück zu den Liedern