Geist der Liebe

Erste Bearbeitung

D 414

Friedrich von Matthisson 1761 - 1831

Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Holger Berndsen - Klavier

Aufnahme: Montag, 15. August 2016 | München

Liedtext

Der Abend schleiert Flur und Hain
In traulichholde Dämmrung ein;
Hell flimmt, wo goldne Wölkchen ziehn,
Der Stern der Liebeskönigin.

Die Wogenfluth hallt Schlummerklang,
Die Bäume lispeln Abendsang; 
Der Wiese Gras umgaukelt lind
Mit Sylphenkuß der Frühlingswind. 

Der Geist der Liebe wirkt und strebt,
Wo nur ein Puls der Schöpfung bebt;
Im Strom, wo Wog' in Woge fließt,
Im Hain, wo Blatt an Blatt sich schließt. 

O Geist der Liebe! führe du
Dem Jüngling die Erkorne zu!
Ein Minneblick der Trauten hellt
Mit Himmelsglanz die Erdenwelt!

Friedrich von Matthisson
Portrait von Christian Ferdinand Hartmann
Gleimhaus Halberstadt - CC BY-NC-SA

Zum Text

Sylphe = Luftgeist

Das Gedicht Geist der Liebe von Friedrich von Matthisson wurde veröffentlicht im Jahr 1811 in Gedichte von Friedrich von Matthisson. Erster Theil. Tübingen, bei Cotta. Es findet sich auf Seite 39.

Digitalisat online

Zur Musik

Komponiert: April 1816
Veröffentlichung (angezeigt): 1895
Originaltonart:  G - Dur
Liedform: Strophenlied
Aufnahmetonart:  E - Dur
Schuberts Wohnort 1816

Im April 1814 begann Schubert eine ganze Reihe von Gedichten Matthissons zu vertonen. Fast alle Kompositionen stammen aus der Zeit zwischen 1814 und 1816. Am Ende werden es 32 Gedichte sein, die Schubert in Musik setzte, einige von ihnen mehrfach.

Geist der Liebe schrieb er 1816 im Alter von 19 Jahren. 

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Die Veröffentlichung besorgte 1895 Eusebius Mandyczewski in Alte Gesamtausgabe (Breitkopf&Härtel) in Leipzig

Zur Veröffentlichung

Deckblatt Alte Gesamtausgabe 4.1

Noten

Alte Gesamtausgabe, Serie  XX, Bd. 04 № 212
Neue Schubert-Ausgabe  IV, Bd. 10

Originalversion des Liedes PDF Thumbnail
Zurück zu den Liedern