Liedtext
Freuden sonder Zahl
Blühn im Himmelssaal
Engeln und Verklärten,
Wie die Väter lehrten.
O da möcht ich sein,
Und mich ewig freun!
Jedem lächelt traut
Eine Himmelsbraut;
Harf und Psalter klinget,
Und man tanzt und singet.
O da möcht' ich sein,
Und mich ewig freun!
Lieber bleib' ich hier,
Lächelt Liebchen mir
Einen Blick, der saget,
Daß ich ausgeklaget.
Selig dann mit ihr,
Bleib' ich ewig hier!
Freuden sonder Zahl
Blühn im Himmelssaal
Engeln und Verklärten,
Wie die Väter lehrten.
O da möcht ich sein,
Und mich freun, mich freun!
Jedem lächelt traut
Eine Himmelsbraut;
Harf' und Psalter klinget,
Und man tanzt und singet.
O da möcht' ich sein,
Und mich ewig freun!
Lieber bleib' ich hier,
Lächelt Laura mir
Einen Blick, der saget,
Daß ich ausgeklaget.
Selig dann mit Ihr,
Bleib' ich ewig hier!
Freuden sonder Zahl
Sind im Himmelssaal,
Wie man uns erzählet,
Keine Wonne fehlet,
Ach, da möcht' ich, rein
Alles Wandels, seyn!
Unter Engeln gehn,
Ihre Spiele seyn,
Küßen sie, als Brüder,
Lernen ihre Lieder,
Ach, da möcht' ich, rein
Alles Wandels, seyn!
Lieber blieb' ich hier,
Gäbe Julchen mir
Einen Blick voll Minne,
Wann ich den gewinne,
Bleib' ich lieber hier,
Freue mich mit ihr.
Freuden sonder Zahl
Blühn im Himmelssaal
Engeln und Verklärten,
Wie die Väter lehrten.
O da möcht' ich seyn,
Und mich freun, mich freun!
Jedem lächelt traut
Eine Himmelsbraut.
Harf' und Psalter klinget,
Und man tanzt und singet.
O, da möcht' ich seyn,
Und mich ewig freun!
Lieber bleib' ich hier,
Lächelt Laura mir
Einen Blick, der saget,
Daß ich ausgeklaget.
Selig dann mit Ihr,
Bleib ich ewig hier!
Zum Text
Ludwig Christoph Heinrich Hölty muss ein ungeheuer wissbegieriger Mensch gewesen sein. Schon als kleiner Junge las er alles, was er in die Hände bekam. Man sagt, er sei ein sehr hübscher Junge gewesen. Jedoch wurde er von Blattern entstellt genau in der Woche, in der auch seine Mutter an Schwindsucht starb. Er selbst durfte kaum 28 Jahre alt werden, als auch ihn die Schwindsucht hinweg raffte. 2.1
Mit nur 25 Jahren schrieb er 1773 das Gedicht Minnelied, welches Johann Heinrich Voß in einer starken Bearbeitung als Seligkeit im Gedichtband aus dem Jahr 1804 auf Seite 191f. veröffentlichte. 2.2
Weitere Veröffentlichungen: